Das Jahr 2021 war - wie das Vorjahr - von den Maßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie geprägt. Die Geschäftsbereiche waren in unterschiedlichstem Ausmaß betroffen.Mit rund 158 Schließtagen unserer österreichischen Casinos und WINWINs sowie teilweiserSchließungen unseres internationalen Geschäfts einerseits hart getroffen, können wir von einerweithin guten Entwicklung im Online-Geschäft sowie den Lotteriespielen in den Annahmestellenberichten. Die Unternehmensgruppe erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr konsolidierte Brut-tospielerträge in der Höhe von 1,17 Milliarden Euro. Die Gesamtsteuerleistung in Österreich liegtbei 616,70 Millionen Euro.
Sowohl im nationalen und internationalen Casinogeschäft als auch bei WINWIN zeigten sichRückgänge bei den Bruttospielerträgen, die sich aufgrund der behördlich angeordneten Schlie-ßungen der Betriebe sowie den strengen Corona-Regelungen nach den Wiedereröffnungen erga-ben. Bei den Lotteriespielen konnten wir aufgrund der durchgehenden Öffnung der Annahmestel-len auch während der Lockdowns unser Geschäft weiter betreiben. Das Online-Geschäft über dieSpieleseite win2day.at profitierte durch die Ausgangbeschränkungen und verzeichnete einen An-stieg der aktiven Userinnen und User.
Großen Einfluss auf die Umsatzentwicklung der Casinos hatten außerdem weiterhin bewilligungs-los betriebene Glücksspiele, wobei die Finanzpolizei auch 2021 strikt gegen diverse Anbieter vor-ging und im Rahmen ihrer Kontrolltätigkeiten zahlreiche Glücksspielautomaten beschlagnahmte.Auf der anderen Seite konnte durch die endgültige Schließung der Pokercasinos in den Öffnungs-monaten eine deutliche Steigerung der Nachfrage nach dem Pokerangebot in den Casinos festge-stellt werden.
Vom Management wurden sämtliche Maßnahmen ergriffen, um den Abfluss von Liquidität einzu-dämmen. Diese umfassen unter anderem die Inanspruchnahme der Corona Kurzarbeit für diebetroffenen Geschäftsbereiche.
Die Casinos Austria und Österreichische Lotterien Unternehmensgruppe erreichte im ab-gelaufenen Geschäftsjahr einen konsolidierten Bruttospielertrag Bruttospielertrag in der Höhevon 1.169,79 Millionen Euro und liegt damit um 4,36 Prozent überüber jenem des Vorjahres. Mitgezahlten Steuern, Abgaben und Beiträgen in der Höhe von 616,70 Millionen Euro allein in Öster-reich hat die Unternehmensgruppe auch 2021 einen wichtigen Beitrag zum Steueraufkommengeleistet. Durch die gute Geschäftsentwicklung im Lotterie- und Onlinegeschäft einerseits undstricktes Kostenmanagement auch im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm
ReFIT haben wir unser betriebliches Ergebnis deutlich verbessert: Es stieg von 22,69 auf 174,38Millionen Euro. Auch das Finanzergebnis konnten wir um über 4 Millionen Euro verbessern, so-dass wir ein Konzernergebnis in Höhe von 130,44 Millionen Euro (Vj. 3,09 Millionen Euro) erwirt-schaftet haben, mit dem wir angesichts der Umstände sehr zufrieden sind.
Casinos Austria erreichte mit den zwölf Casinos in Österreich einen Bruttospielertrag von134,98 Millionen Euro. Aufgrund der längeren Lockdown-Perioden aber auch der großen Ein-schränkungen vor allem im Mai und Juni 2021 fielen die Bruttospielerträge im Gesamtjahr 2021um 16,96 Prozent unter jene von 2020.
Die zwölf Casinos waren von Beginn des Jahres 2021 weitere 73 Tage geschlossen. Die beidenVorarlberger Casinos in Bregenz und im Kleinwalsertal konnten zwar am 15. März 2021 geöffnetwerden, dies jedoch nur unter strengen Corona-Regelungen, wie zum Beispiel stark reduziertenÖffnungszeiten, Beschränkungen in der Gästeanzahl (korrelierend zur Fläche), verpflichtendeVorlage von negativen SARS-CoV-2-Testergebnissen seitens der Gäste, eingeschränktes odervollkommenes Verbot von gastronomischen Leistungen im Spielsaal sowie durchgehende FFP2-Maskenpflicht. Die restlichen zehn Casinos nahmen den Spielbetrieb am 19. Mai 2021 wieder auf– ebenso unter erheblichen einschränkenden Auflagen. Diese waren somit pandemiebedingt 197Tage geschlossen, in Summe zu diesem Zeitpunkt bereits 274 Tage.
Erst Anfang Juli 2021 wurden die Corona-Maßnahmen weitgehend gelockert. Mit diesen Erleich-terungen zog die Nachfrage und damit einhergehend die österreichweiten Umsätze deutlich an.Vor allem das Casino Velden profitierte von der coronabedingten reduzierten Reisefreudigkeit derÖsterreicherinnen und Österreicher. Auf der anderen Seite fehlten im Casino Wien die so wichtigeinternationale Gästeschicht, da der Tourismus in Wien deutlich einbrach.
Anfang November 2021 wurde aufgrund der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen öster-reichweit die 2-G-Regel eingeführt, wodurch nur mehr geimpfte oder genesene Gäste Zutritt zuden Casinos hatten. Diese erneute Verschärfung der Maßnahmen zeigte sich auch in Nachfrage-rückgängen im Vergleich zu den Vormonaten. Am 22. November wurde ein erneuter Lockdownbeschlossen, der auch wieder alle zwölf Casinos betraf. Mit 13. Dezember konnten elf von zwölfCasinos wieder öffnen, das Casino Linz folgte aufgrund unterschiedlicher Landesverordnungenschließlich am 17. Dezember. Die Sperrstunde wurde auf 23.00 Uhr und kurz darauf sogar auf22.00 Uhr gesetzlich reglementiert, wodurch die Umsätze gegenüber den Sommermonaten undden Referenzwerten aus vergangenen Jahren deutlich einbrachen.
Zusätzlich belastete 2021 das Rauchverbot nach wie vor das Casinogeschäft in Österreich. Rau-chende Gäste suchten Alternativen im grenznahen Ausland, wie zum Beispiel Liechtenstein, wokein Rauchverbot umgesetzt ist bzw. in Glücksspielangeboten, wo das Rauchverbot weniger striktumgesetzt wird. Auch das Onlineangebot wurde von dieser Gästeschicht genutzt, um weiterhinwährend des Spielens rauchen zu können.
Trotz der schwierigen Gesamtsituation hat Casinos Austria in die Ausstattung der einzelnen Casi-nos investiert. Dazu zählen neben Spielinnovationen (neue Automaten sowie Entwicklung beimLive Game) auch die Sanierungen in die historischen Gebäude der Casinos Wien, Baden undSalzburg. Weiters wurden 2021 die Umbauarbeiten im Casino Wien (Errichtung einer Terrasse im3. Obergeschoß), die Neuausrichtung des Casino Graz und die damit zusammenhängenden bauli-chen Maßnahmen, die Erweiterungen im Casino Linz sowie darüber hinaus in klassische Instand-haltung vorangetrieben. Das Casino Linz wird seit 2021 nachhaltig auf den reduzierten Flächenim Erdgeschoss (ehemals Jackpot Casino) betrieben. Das Spielangebot wurde dort der Nachfrageentsprechend erweitert. Das erste Obergeschoss wird nach dem Brand 2020, bei dem der Be-reich des Classic Casino zerstört wurde, nicht mehr in Betrieb genommen.
Die strategische Fokussierung auf das Kerngeschäft Spiel und den spielenden Gast zeigen ersteErfolge. Das umfangreiche Restrukturierungsprogramm ReFIT, das im Jahr 2020 ausgearbeitetwurde und 2021 final umgesetzt wurde, stellt das Unternehmen auf eine gute und solide Kosten-basis für die kommenden Jahre und stellt die Profitabilität sicher.
Casinos Austria International erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr Bruttospielerträge inder Höhe von 111,44 Millionen Euro und liegt damit um 2,72 Prozent über dem Vorjahr. Die ope-rative Entwicklung in den Casinobetrieben der CAI zeigte sich auch 2021 maßgeblich beeinflusstdurch die COVID-19-Pandemie. So waren aufgrund der gestiegenen Infektionszahlen im 1. Halb-jahr 2021 lediglich die Casinos in Cairns, Kairo sowie die VLT-Standorte in Nordmazedoniendurchgehend geöffnet. Alle weiteren Betriebe konnten erst wieder unter teils strengen Hygiene-maßnahmen im April (Bern und Lugano in der Schweiz, Liechtenstein), im Mai (Ungarn, Däne-mark, Deutschland) sowie im Juni (Belgien, St. Moritz in der Schweiz) geöffnet werden.
In Australien konnten spürbare Kostenreduktionen im Personalbereich umgesetzt werden und dieSpielerlöse erreichten das Niveau von vor der Pandemie. Das Casino St. Moritz, die höchst gele-gene Spielbank der Schweiz, übersiedelte nach über 18 Jahren von St. Moritz Bad wieder in dieFlaniermeile von St. Moritz Dorf. Im Dezember wurde an einem neuen, verkehrsgünstig gelege-nen Standort die Spielbank Braunschweig eröffnet. Auf 800 Quadratmetern Spielfläche sorgenAmerican Roulette, Black Jack, Poker sowie 100 Spielautomaten für ein exklusives Spielerlebnis.
Casinos Austria hat beim internationalen Weltbank-Schiedsgerichtverfahren gegen ArgentinienRecht bekommen und es wurden rund 36 Millionen USD zugesprochen. In der Entscheidung wirdder Lizenzentzug für die Tochter der Casinos Austria International ENJASA durch die Glücksspiel-behörde der Provinz Salta im August 2013 unmissverständlich als „willkürlich und rechtsmiss-bräuchlich“ bezeichnet. Weiters konnte die Anleihe in der Höhe von 187 Millionen Euro mit Lauf-zeit von sieben Jahren im November 2021 aus eigenen Mitteln getilgt werden.
Die Bruttospielerträge der Österreichischen Lotterien liegen mit 900,55 Mio. Euro um 7,99Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Bei den Lotteriespielen erreichte Lotto „6 aus 45“ mit LottoPlus einen Bruttospielertag von329,92 Mio. Euro und liegt damit um 4,17 Prozent über dem Vorjahr. Das Plus begründet sich aufein sehr gutes Rundenniveau. Es traten zwar zwei Sechsfachjackpot weniger, allerdings zwei Ein-fach-, acht Doppel-, ein Vierfach- sowie ein Fünffachjackpot mehr als 2020 ein. Zudem fandenaufgrund der Bonus-Ziehungen sieben Lotto Runden mehr als im Vorjahr statt. EuroMillionenliegt bei einem Bruttospielertrag von 172,89 Mio. Euro und damit um 4,15 Prozent über 2020.Neben den pandemiebedingten Auswirkungen gab es 2020 nur sieben Superpot-Folgerunden,2021 aber 13 Superpot-Folgerunden mit zweimaligem Erreichen der CAP Obergrenze. Der Jokerliegt mit 112,30 Mio. Euro Bruttospielertrag um 5,62 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.Die gute Entwicklung der Trägerprodukte Lotto und EuroMillionen wirkte sich hier positiv aus.
Die Klassenlotterie liegt mit 15,22 Mio. Euro Bruttospielertrag um 26,06 Prozent über 2020. Die-ses Plus begründet sich auf der im Jahr 2020 erhöhten Gewinnausschüttung (Fixquotenspiel).Lucky Day erreichte einen Bruttospielertrag von 4,21 Mio. Euro (-10,09 Prozent). Bei der tägli-chen Lotterie spiegeln die Rückgänge die Ereignisse der COVID-19-Pandemie wider. Zahlenlottoliegt bei 2,54 Mio. Euro Bruttospielertrag (+10,21 Prozent). TopTipp erreichte 2021 einen Brutto-spielertrag von 4,41 Mio. Euro (-4,43 Prozent). Toto mit der Torwette erreichte 2,51 Mio. EuroBruttospielertrag (-4,34 Prozent). Bingo liegt im abgeschlossenen Geschäftsjahr bei einem Brut-tospielertrag von 1,61 Mio. Euro (-25,84 Prozent). Hier ist die Spielerbasis seit Einstellung derTV-Show weiterhin rückläufig.
Die Sachpreislotterien N!CE, die seit 14. September 2020 verfügbar war (nach § 12a des Glücks-spielgesetzes als elektronische Lotterie durchgeführt und rein online spielbar) wurde mit 30. No-vember 2021 offline genommen und keine Verlosungen mehr angeboten. Die regelmäßigen Re-views haben gezeigt, dass aufgrund der COVID-19-Pandemie die von der Community gewünsch-ten außergewöhnlichen Erlebnisse und besondere Reisen als Gewinne nicht geboten werdenkonnten.
Bei den Instantspielen liegt Rubbellos mit 62,38 Mio. Euro Bruttospielertrag um 17,68 Prozentüber 2020. Die sehr erfolgreichen Losneueinführungen 2021 sowie die entsprechenden Maßnah-men im Vertrieb, wie die Erweiterung des Vertriebsnetzes und die Ausrollung neuer RubbellosDispenser, hatten einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Spieles. Brieflos erreichte
9,99 Mio. Euro Bruttospielertrag und liegt um 2,41 Prozent über dem Vorjahr. Click&Win, dasnach § 12a des Glücksspielgesetzes als elektronische Lotterie durchgeführt wird, erreichte einenBruttospielertrag von 2,74 Mio. Euro und liegt aufgrund erfolgreicher Spieleinführungen damitum 14,97 Prozent über 2020.
Die elektronischen Lotterien auf win2day erreichten 2021 inklusive dem Sportwettenangebot ei-nen Bruttospielertrag von 151,42 Mio. Euro und damit ein Plus von 25,77 Prozent. Die Steigerun-gen sind auf eine höhere User-Aktivität bei den Novoline-Slots zurückzuführen sowie auf kontinu-ierliche und starke Spieleinführungen. Weiters brachten die Ausgangsbeschränkungen im Zugeder COVID-19-Pandemie in den ersten drei Monaten des Jahres einen Anstieg der aktiven Userin-nen und User. Die auf 2021 verschobene Herren Fußball Europameisterschaft 2020 zeigte auchbei den Sportwetten auf win2day eine positive Entwicklung. Die im November 2020 gestarteteneue Online-Version von Bingo! wurde ebenfalls sehr gut angenommen. Poker auf win2day liegtmit 4,31 Mio. Euro um 2,95 Prozent über 2020 und konnte das gute Niveau halten.
WINWIN erreichte mit den 22 Standorten in Österreich einen Bruttospielertrag von 24,01 Mio.Euro und liegt damit um 9,81 Prozent unter 2020. Der Rückgang begründet sich in erster Linieauf den COVID-19-bedingten behördlich angeordneten Schließungen aller Standorte bis ein-schließlich 19. Mai 2021 sowie von 22. November bis 13. bzw. 17. Dezember 2021. Im Berichts-zeitraum wurden die Standorte Linz Urfahr und Eugendorf geschlossen. Am 19. Mai wurde in St.Pölten der WINWIN Flagshipstore eröffnet, am 10. Juni folgte in der Linzer Innenstadt der 21.WINWIN und am 17. Juli in Villach der 22. WINWIN Standort.
48,55
498,58
STEUERN, ABGABEN UND SV-BEITRÄGE IN ÖSTERREICH
in Mio. Euro
5,11
Spielabhängige Abgaben
Gesamt
543,92
Casinos
Austria
AG
59,88
594,28
Spielabhängige Abgaben
72,78
Gesamt
43,44
521,18
Sonstige Steuern, Abgaben
und SV-Beiträge
616,70
Konzern
(konsolidiert)
551,44
Österreichische
Lotterien
Ges.m.b.H.
15,92
50,03
517,01
465,88
65,95
77,27
2021
Sonstige Steuern, Abgaben
und SV-Beiträge
55,30
2020
321,62
500
2020
100
400
162,54
200
300
0
Bruttospielerträge Casinos Austria AG 2019–2021
in Mio. Euro
2019
134,98
2021
BRUTTOSPIELERTRÄGE CASINOS AUSTRIA INTERNATIONAL 2019–2021*
in Mio. Euro
2021
0
2020
100
500
111,44
200
2019
300
108,49
176,15
400
* Ab dem Geschäftsjahr 2021 nutzen wir als zentrale Berichtsgröße für den Geschäftserfolg denBruttospielertrag ohne Nebenerlöse. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir die Vorjahreentsprechend angepasst.
1bis 30. November 2021, elektronische Lotterie nach § 12a des Glücksspielgesetzes
2Rake.
10,21
329,92
172,89
-4,34
53,00
15,22
900,55
9,99
0,07
TopTipp
1,61
4,17
Zahlenlotto
38,53
Bruttospielertrag gesamt
-25,84
120,40
4,19
NICE1
-4,43
Lucky Day
17,68
win2day Poker2
0,09
26,06
Bingo
151,42
2,95
12,07
WINWIN (VLT)
4,15
7,99
4,21
5,62
in Mio. Euro
2020
-9,81
2,31
4,41
Brieflos
165,99
4,62
2,62
2,51
4,69
Rubbellos
EuroMillionen
24,01
62,38
4,31
Veränderung zumVorjahr
in %
Toto inkl. Torwette
2,54
Klassenlotterie
-10,09
14,97
win2day (inkl. Keno, Sportwetten)
833,92
Click&Win
25,77
2,17
2,39
9,76
2,41
Joker
26,62
112,30
2021
Der Ausblick
Die Wirtschaftsleistung erholte sich trotz Corona in Österreich 2021 gegenüber 2020 deutlich.Die Arbeitslosigkeit sinkt zwar, bleibt jedoch auf hohem Niveau. Aufgrund der Coronavirus-Muta-tion Omikron begleitet uns die Coronakrise auch im Jahr 2022. Die Corona-Maßnahmen (Sperr-stunde 22:00 bzw. 24:00 Uhr, 2-G-Regelung, Maskenpflicht) zu Jahresbeginn (Jänner bis AnfangMärz 2022) wirken sich negativ auf die Zahlen in den Casinos und WINWINs aus. Ab dem 2.Quartal 2022 sollten sich mit der Lockerung sämtlicher Maßnahmen in allen Bundesländern diegesellschaftlichen Aktivitäten normalisieren sofern COVID-19 mit seinen neuen Mutationen nach-haltig unter Kontrolle gebracht werden kann.
Darüber hinaus sind die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie nach wievor noch nicht seriös abschätzbar. Auch da sich in den Öffnungsmonaten zwischen den einzelnenvergangenen Lockdowns der Rauchverbots-Effekt und die Corona-Auswirkungen vermischen. Esist jedoch nicht auszuschließen, dass sich das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben und damitauch das Verhalten der Spielteilnehmer und Gäste Pandemie-bedingt dauerhaft verändert hat. Sohaben die Lockdowns und sonstigen Maßnahmen für eine Beschleunigung der Abwanderung zuOnline-Angeboten geführt.
Auf der anderen Seite rechnet das WIFO nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Förderungen, deranstehenden ökosozialen Steuerreform und einem Corona-Sparpolster in den Privathaushaltenmit einem erhöhten privaten Konsum. Mit jeder Verschärfung der Corona-Situation sind jedochdie Prognosen des WIFO nach unten zu korrigieren. Dies würde auch die prognostizierte Arbeits-losigkeit für 2022 von 7,3 Prozent (9,9 Prozent 2020) wieder erhöhen.
Durch die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine-Krise sind die Prognosen des WIFO jedoch inFrage zu stellen. Die Situation in der Ukraine stellt ein potenzielles Risiko für die Wirtschaft, dasGesellschaftsleben und in weiterer Folge für das Casino-Geschäft dar und relativiert somit denAusblick des WIFO. Der wichtige internationale Tourismus vor allem auch aus Russland wird da-durch stark beeinträchtigt. Steigende Energiepreise befeuern die Inflation und erhöhen die Unsi-cherheit, verringern die Kaufkraft der inländischen Konsumenten und beeinflussen das verfügba-re Haushaltseinkommen negativ. Hinzu kommt eine erhöhte allgemeine Unsicherheit (möglicheWeltwirtschaftskrise, nukleare Bedrohung), die die Ausgabebereitschaft hemmen könnte. Dar-über hinaus könnte es zu einer geringeren Frequenz in den Trafiken aufgrund zu erwartenderPreiserhöhungen der Tabakwaren kommen. Aufgrund des zyklischen Verhaltens von Glücksspiel-produkten wird daher ein Rückgang der durchschnittlichen, vergleichbaren Rundenumsätze beiLotteriespielen von rund drei bis fünf Prozent prognostiziert.
Im Zuge der Restrukturierung und der strategischen Neuausrichtung hat Casinos Austria jedocheine gute Basis für die kommenden Jahre geschaffen und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit derCasinos gegenüber anderer Glücksspielangebote deutlich. Der strategische Fokus liegt auf demKerngeschäft Spiel sowie dem spielenden Gast. Neue Gästegruppen werden mit zunehmenderDigitalisierung des Glücksspielangebotes und innovativen Produkten angesprochen. Der Launchder neuen Werbelinie Ende 2021, die bereits Wirkung zeigt, trägt auch dazu bei, dass im Jahr2022 wieder ein positiver Betriebserfolg erzielt werden wird.
Die Österreichischen Lotterien werden auch 2022 mit der Einführung neuer Spiele und innovati-ver Technologien ihre Marktposition weiter festigen.
Ministerratsbeschluss vom 24. Februar 2021
Mit Ministerratsbeschluss vom 24. Februar 2021 hat die Bundesregierung eine umfangreicheNeuordnung des Glücksspielwesens in Österreich angekündigt. Das dafür erforderliche Gesetzes-paket sollte Ende April 2021 in Begutachtung versandt werden und in der 2. Jahreshälfte 2021im Parlament beschlossen werden. Im Ministerratsbeschluss werden neben der Schaffung einerselbständigen, weisungsfreien Glücksspielaufsichtsbehörde zahlreiche weitere Maßnahmen ange-kündigt.Neben solchen, die für die Casinos Austria und Österreichische Lotterien Unternehmens-gruppe zweifelsfrei positive wirtschaftliche Auswirkungen haben könnten, wie zum Beispiel legis-tisch verbesserte Möglichkeiten zur Bekämpfung bewilligungsloser Glücksspielangebote (sowohlterrestrisch als auch online) oder der Wegfall der drei derzeit nicht vergebenen Spielbankkonzes-sionen, auch solche die negative wirtschaftliche Folgen für den Konzern haben könnten, wie dasAuslaufen der VLT-Konzessionen, ein betreiberübergreifender Sperrverbund sowie Werbeein-schränkungen. In ihrer Gesamtheit können die Auswirkungen dieser geplanten Neuordnungendes Glücksspiels in Österreich auf die Unternehmensgruppe, mangels näherer Spezifizierung,derzeit noch nicht beurteilt werden.